recordings
Wolfgang Amadeus Mozart - 2 CD The Piano Trios & "Kegelstatt-Trio" (Arte CD Review April 2006)
Barenboim, Glander and Schwartz provide an exemplary interpretation of this music. Such a balance is rarely achieved: form and spirit, inextricable anyway in Classical music, come together here in perfect unity. A deep understanding prevails between the musicians, as each makes every effort to portray Mozart's music in all its richness. ( ⇛ listen to 1st mvt of Kegelstatt-Trio)
Wolfgang Amadeus Mozart - 2 CD The Piano Trios & "Kegelstatt-Trio" (NDR Kultur 19th April 2006)
Barenboim, Glander and Schwartz are very convincing together in this distinctive mixture of players with a silky, harmonious performance.
Wolfgang Amadeus Mozart - 2 CD The Piano Trios & "Kegelstatt-Trio" (Salzburger Kulturzeitung April 2006)
Glander, who plays with Anton Stadler's voluptuously sweet clarinet tone, and Schwartz, with Mozart's favourite instrument, the viola, ideally compliment Barenboim on the piano.
CD „Max Bruch - Chamber Music“ Trio Apollon (FAZ Eleonore Büning - 21st Dec 2015)
„Für das höchste der Gefühle“
„Den immer noch Unentschlossenen empfehlen wir Aufnahmen, auf denen bisweilen blödsinnig schön gespielt und gesungen wird - damit zu Weihnachten kein Wunsch offen bleibt“
Mozart spielte als Kammer-, Familien- und Hausmusiker in aller Regel nicht Violine sondern Bratsche. So auch 1786 als er mit Freund Stadler, Klarinette und Fräulein Franziska von Jaquin, Klavier, das Kegelstatt-Trio KV 498 uraufführte. Es sind seit diesem Tag nicht allzu viele weitere Originalstücke für diese besondere, eingedunkelte, romantische Besetzung komponiert worden. Gleichwohl hat es das Trio Apollon doch geschafft, im letzten Vierteljahrhundert etliche CDs zu produzieren und Preise abzuräumen.
Das Trio wurzelt, ähnlich dem Leipziger Streichquartett, in einem alten deutschen Orchester, nämlich der Staatskapelle Berlin, wo Felix Schwartz als 1. Solobratschist und Matthias als 1. Soloklarinettist arbeitet; der Pianist, Wolfgang Kühnl, lehrt Klavier und Kammermusik an der Universität der Künste.
Und (man kann es einfach nicht anders sagen): Sie spielen einfach besoffen schön! Drei Meister der Barenboimschen Legatokunst, drei Helden perfekter Kantabilität, drei rettungslos sentimentale Klangredner! Weil der Apollo-Saal der Staatsoper unter den Linden, nach dem sie sich benannt hatten, zur Zeit eine Baustelle ist, feierten sie ihren Geburtstag im gläsernen Foyer des Schillertheaters. Und brachten ein neues Album heraus, das wiederum eine familiäre, dunkel schattierte Original-Preziose präsentiert. Max Bruchs Sohn Felix war Klarinettist, für ihn komponierte er, siebzigjährig, diese sangestrunkenen acht Stücke op. 83 in Kegelstatt-Besetzung.
( ⇛ listen to "Kol Nidrei" op. 47)
CD „Wasserspiele“ Trio Apollon (Klassik.com Michael Loos - 22nd Jan. 2006)
In Françaix' fünfsätzigem Trio kommt der Humor besonders in den schnellen Passagen nicht zu kurz...hier herrscht von Altersmüdigkeit des 78-jährigen Komponisten keine Spur. Glander, Schwartz und Kühnl interpretieren das Trio in sicherer Ballance, wobei die Viola sich sogar gelegentlich als das dominierende Instrument entpuppt. Besonders zu loben sind die Ausführenden nicht zuletzt für die Bewältigung der virtuosen Herausforderungen...
Schwartz belegt eindrucksvoll, daß der gelernte Geiger Enescu auch brilliant und virtuos für das tiefere Schwesterinstrument schreiben konnte...
CD „Wasserspiele“ Trio Apollon (Eleonore Büning, FAZ 24th Dec. 2005)
„Ich war eine Wolke - Musik von Kurtág und Françaix mit dem Trio Apollon“
"Zu Mozart drängt, an Mozart hängt fast alles. Einige Gattungen hat er an die Grenze der Vollendung geführt, diese eine hier tatsächlich erfunden: das Trio für Klarinette, Viola und Klavier. Dank der Verwandtschaft der mittleren Register ergibt sich eine raffiniert traumdunkel abgetönte Kombination, zugleich, weil beide Melodieinstrumente auch sopranhoch hinaufsteigen und ihre Farben dabei entschieden verändern, ein ideales Experimentierfeld, dem das Klavier quasi alle Lagen und den intellektuellen Durchblick hinzufügt.
Diese musikalische Dreifaltigkeit trat erstmals in Erscheinung 1786 im " Kegelstatt-Trio" Es-Dur, wobei Mozart sich selbst die Bratsche zuwies, seinem Freund Anton Stadler den Klarinettenpart und seiner sehr geschätzten Schülerin Franziska Jacquin den des Klaviers. Danach wurde diese Freundschaftsbesetzung selten benutzt und wenn, in retrospektivem Rückbezug indirekt auf Mozart oder direkt auf weitere verblichene Kollegen, ja, fast könnte man denken, diese spezielle Form sei eine Art Kettenbrief, den nur ganz besondere Menschen bekommen. Zuerst griff Robert Schumann die Idee auf in seinen rhapsodischen "Märchenerzählungen". Nicht als letzter lieferte György Kurtág dann mit "Hommage à R.Sch." 1975 ein Halbdutzend kurzer Stücke für Klarinette, Bratsche und Klavier, mit literaturinspirierten Titeln wie "Ich war eine Wolke, jetzt scheint die Sonne". Diese Kurtágschen Charakterstücke stellt nun das Trio Apollon an die vierte Stelle seines dritten, erstmals bei Warner verlegten Albums.
Es handelt sich um eine auffallend seelenvolle Interpretation, dem alten Ideal nacheifernd, wonach Melodieinstrumente sich der Menschenstimme anzuverwandeln haben. Damit einher gehen ein delikater Umgang mit der Dynamik, höchste Sorgfalt in Artikulation und Phrasierung, ein tiefes Verständnis für den literarischen Subtext des Werks und vor allem ein symbiotisches Einvernehmen der Musiker, ein Wärmestrom, den man geradezu körperlich erfährt. Diese vollendet gerundete, kammermusikalische Qualität ist auch im frech verswingten Trio bemerkbar, das Jean Françaix zum dreihundertsten Geburtstag der Klarinette komponierte, und in den motorisch-idyllischen "Wasserspielen", welche Siegfried Matthus dem Trio Apollon vor vier Jahren widmete."
CD „Wasserspiele“ Trio Apollon (Ensemble - CD-Besprechung Nov. 2005)
Beschwingt und klangschön widmet sich das Trio Apollon der burlesken, kristallklaren Sprache von Francaix.
CD "Elegies for Viola & Piano" (Fono Forum Nov. 2001)
„Expressiv“
Die CD, auf der ein vielgestaltiges Programm zusammengestellt ist, macht mit einer hochinteressanten Transkription von Francks Violinsonate bekannt. Dieses Werk, von dem auch eine Cello-Version existiert, harmoniert hervorragend mit dem Farbspektrum der Bratsche. Schwartz gestaltet expressiv, mit seidigem Klang. Er verführt den Hörer durch seine besondere gesangliche Gestaltung. ( ⇛ listen to 2nd mvt of Franck-Sonata)
CD "Elegies for Viola & Piano" (Gramophone, A. Achenbach, Jan. 2001)
„Faszinierender Schimmer von Entschlossenheit und dunklem Pathos“
Mein größtes Interesse galt bei dieser CD der unvergleichlichen Lionel Tertis-Bearbeitung der zweiten Geigensonate von Delius. Die Bratsche mit ihrem heiseren Farbton vermittelt eine faszinierende Patina von Entschlossenheit und dunklem Pathos in diesem wohl strahlendsten und selbstbewusstesten Stück in der Familie dieser vier Werke. Glinkas Sonate d-Moll gerät sehr überzeugend, genauso wie die beiden Elegien von Glazunov und Vieuxtemps (letztere in besonders ausdrucksvoller Weise). Schwartz, seit 1988 erster Solo-Bratschist der Staatskapelle Berlin, ist ein hervorragender Musiker, technisch perfekt mit einem gewandtem, vollen Klang, zudem sehr sensibel begleitet von Wolfgang Kühnl. ( ⇛ listen to Delius-Sonata)
CD "Elegies for Viola & Piano" (Carlos Maria Solare Nov. 2000)
„Mit beneidenswerter Sicherheit in Intonation und Klangfarbe“
Felix Schwartz besitzt eine solide und zuverlässige Technik mit einem großen Klang (daß es sich hierbei nicht nur um einen Studiotrick handelt, beweist er allabendlich mit seinen Soli in der Staatskapelle Berlin). Der direkte und offene Stil von Schwartz passt ganz hervorragend zu der Sonate von Glinka. Die Franck-Sonate wird fast vollständig in ihrer Originaltonlage mit einer beneidenswerten Sicherheit in Intonation und Klangfarbe dargeboten ganz ähnlich der zweiten Violinsonate von Delius (in der Bearbeitung von Tertis). In diesem Stück kann es Schwartz mit Hartmut Lindemanns vielfarbenem Klang aufnehmen, sogar mit der Meisterlichkeit Tertis' selbst. Die beiden mit viel Seele gesungenen Elegien runden das wunderbare Bild dieser CD ab. ( ⇛ listen to 3rd mvt of Franck-Sonata)
CD "Elegies for Viola & Piano" (CLASSIC CD, Julian Haylock Nov. 2000)
"Ein einzigartiges Konzert aufgenommen in erstklassiger Tonqualität"
Glinka’s Sonate für Bratsche scheint mit dieser dritten und besten Version in fast einem Monat wieder ganz in Mode gekommen zu sein. Sensibel arrangiert und wunderschön gespielt, existiert ein phrasierender intuitiver Instinkt in der Spielweise von Schwartz und Kühnl, der gleich einer russischen „Post-Weberesque-Mendelssohnschen“ Schöpfung direkt vom Blatt springt. Schwartz spielt mit präziser Intonation und produziert einen runden, schmelzenden Ton, der zu keinem Augenblick das kleinste Zeichen von Anstrengung verspüren läßt.
Selbst die doch eher unbedeutenden Stücke wie Glazunovs (Op.44) und Vieuxtemps (Op.30) Elegien sind so verführerisch zu Gehör gebracht, dass sie hier als sehnsüchtige, unvergeßliche Äußerungen erscheinen.
Mit so vielen herausragenden Geigen-Interpretationen, wie sie derzeit zur Verfügung stehen, war es ziemlich riskant, Francks A-Dur Geigensonate aufzugreifen. Allerdings, in diesem Fall hat sich das Glücksspiel gelohnt. In der Tat ist die Spielweise hier so gänzlich überzeugend und beherrschend, daß man sich des Ursprunges des Werkes kaum bewußt wird.
Lionel Tertis Bearbeitung von Delius 2. Sonate ist sicherlich noch überzeugender, da sie sich für alle, wie ein originales Stück für Bratsche anhört. ( ⇛ listen to Glazunov-Elegy)
CD "Elegies for Viola & Piano" (Berliner Tagesspiegel June 2000)
"Die CD für diesen Sommer"
Verwehte Spuren in dunklem Sand, ein Himmel wie nach einem Gewitter und silberner Streifen am Horizont: Das Cover der "Elegies for Viola & Piano" legt eine falsche Fährte. Was nach Esoterik aussieht ist das Gegenteil. Siebzig Minuten "Ich bin so traurig". Aber keine Angst: Nach dieser CD wird sich auch der hartgesottenste Optimist zumindest vorübergehend von der Banalität seiner "Think positiv" Existenz verabschieden und das Hohe Lied der Melancholie anstimmen.
Felix Schwartz und sein Pianist Wolfgang Kühnl tauchen in eine Welt, in der die Sehnsucht als süßer Schmerz erlebt, genossen, zelebriert wird und ziehen den Hörer mit sich. Sie inszenieren ein Kammerspiel der stillen Traurigkeit. Schwärmerisch fast lächelnd dabei, denn die Erfüllung liegt hier im Unerfüllten, das ganz ohne Süßlichkeit, ohne falsches Pathos, ohne Sentimentalitäten, ohne Kitsch vorgetragen wird. Es ist die CD für einen Sommer wie diesen. Draußen Dauerregen, drinnen perlen dazu wie schwere Tropfen die Töne des Klaviers. Unverdächtig führt Michail Glinkas Sonate in d-Moll in das Reich der Elegien.
Ein ,Allegro moderato’ verhalten und doch mit Nachdruck beginnend, scheinbar harmlos. Ein paar Takte nur, und schon ist man gefangen. Es gibt kein Zurück. Der Zauber wirkt, das seltsam reizvolle Flair dieser Stücke zwischen romantisch verträumter, wehmütiger Fantasie und, mit Verlaub, leicht fließender Salonmusik entfaltet seinen Bann, den Schwartz und Kühnl in den diffizilen, komplexen Mikrokosmen von Alexander Glazunovs Elegie g-Moll, Frederick Delius' Sonate Nr. 2 und Henry Vieuxtemps Elegie f-Moll virtuos um den Hörer schlagen.
Das Herzstück der Aufnahme César Francks Sonate für Klavier & Violine in A-Dur hat Schwartz für Viola transkribiert. Die dunkle Farbe seiner Bratsche gibt dem Stück eine neue Tiefe, in den ruhigen, fast meditativen Sätzen ebenso wie in dem gehetzten, wilden, erschöpften ,Allegro’, aus dem für den Augenblick alles Elegische gelöscht scheint. Doch in dem abschließenden ,Allegretto poco mosso’ stimmt es dann wieder, dieses Bild des glücklichen Schwärmers, der halb lächelnd "Ich bin so traurig" sagt. Melancholie kann schön sein.